Klassische Ausleitungsverfahren

Ausleitungsverfahren in meiner Praxis:

Durch Ab- und Ausleitungsverfahren werden gestörte Funktionen des Körpers reguliert, indem direkt oder indirekt lokale Stauungen beseitigt werden, dort abgelagerte Stoffwechselprodukte der Ausscheidung zugeführt werden und der Organismus damit entlastet wird.

Dadurch werden Schmerzzustände positiv beieinflusst sowie eine generelle Umstimmung erzielt.

Eine ableitende Wirkung haben alle Maßnahmen, die Energie umverteilen, um sie ggf. zur Ausleitung zu bringen wie z.B. trockenes Schröpfen, Baunscheidtverfahren und physikalische Maßnahmen wie z.B. ansteigende Fußbäder.

Bei der Ableitung werden Prozesse, die in einem Organ störend ablaufen z.B. auf die Haut umgeleitet, wo sie einer Behandlung besser zugänglich sind.

Ausleitend wirken alle Verfahren, durch Schaffung einer künstlichen Öffnung dazu beitragen, dass sich der Körper von den "üblen Säften" reinigt (z.B. durch blutiges Schröpfen) und seine innere Ordnung wieder herstellt.

In der Regel wird eine Ausleitung über die Haut vorgenommen, aber auch die Darmspülung kann eingesetzt werden, um den Körper von Altlasten zu befreien.

Die Vorstellung, krankheitsbegünstigende oder -erzeugende Substanzen aus dem Körper ausleiten zu können besteht seit dem Altertum.

Der Grundgedanke der Ab- und Ausleitungsverfahren ist von Paracelsus folgendermaßen dargestellt worden: "Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, da hat sie schädliche Stoffe angesammelt und will sie ausleeren. Ist die Natur nicht imstande, diesen Vorsatz selbst auszuführen, muss eine künstliche Öffnung direkt an der kranken Stelle gemacht werden und so können Schmerz und Krankheit rasch heilen."

1. Darmsanierung

Der Darm ist unser größtes Immunorgan, 80% des immunsystems liegen in der Wand des Dünn- und Dickdarms. Die Darmflora spielt dabei eine entscheidende Rolle: sie besteht aus nützlichen ungefährlichen Bakterien, die ein bestimmtes Milieu benötigen, um ihre vielfältigen Aufgaben zu erfüllen.

Nur eine gesunde Darmflora kann alle wichtigen Funktionen erfüllen!

Ist dieses empfindliche Gleichgewicht im Darm gestört, z.B. durch Antibiotikaeinnahme, Aufnahme von Schadstoffen, Ernährungsfehler, können schädliche Bakterien und Pilze überhand nehmen. Körperliche Beschwerden mit oft unklarer Ursache sind eine häufige Folge dieses Vorgangs. Hinweise auf eine gestörte Daarmflora können Durchfall, Blähungen, Unwohlsein und "Rumoren" vor allem im Unterbauch sein. auch Allergien und Magenschleimhautentzündungen können eine Folge des Ungleichgewichtes unseres Darmsystems sein.

Für eine Darmsanierung braucht der betroffene Geduld und Disziplin.

Die Reinigung des Darms - eine Darmspülung - ist nur der erste Schritt der Behandlung, dem sich umfangreiche Maßnahmen (z.B neue Ernährungsgewohnheiten) anschließen, um eine gesunde Darmflora wieder aufzubauen und im Gleichgewicht zu erhalten.

 

Darmspülungen

Die Darmspülung gehört neben Fasten- und Entsschlackungskuren zu den wirkungsvollsten ganzheitlichen Verfahren, mit denen schädliche Ablagerungen aus den Falten und Taschen (eine Oberfläche von über 200 Quadratmetern ) des Darmes beseitigt werden können.

Von einer Darmspülung spricht man, wenn der Darm vom Darmende her mit teilweise mehrfachen Einläufen gründlich gereinigt wird, um den Körper von Altlasten zu befreien.

Darmspülungen sind z.B. hilfreich bei hartnäckigen Verstopfungen, bei Erkältungskrankheiten, weil das Immunsystem des Darmes mit dem oberen Atmungstrakt zusammenhängt und als Ergänzung sowohl bei vielen anderen Erkrankungenals auch bei Fasten- und Entschlackungskuren.

Vorgehensweise: Ein Darmrohr wird in Seitenlage vorsichtig in den Darm eingeführt und durch einen Schlauch lässt man etwa 1 l lauwarmes Wasser evtl. mit Heilerde vermischt in den Darm einlaufen. Das Wasser breitet sich im Darm aus, dehnt die Darmwand und reizt nach wenigen Minuten zu einer Entleerung.

Regelmäßige Darmspülungen sind nicht zu empfehlen, da neben den Abfallprodukten auch viele nützliche Bakterien der Darmflora ausgeschwemmt werden.

Anwendungsgebiete

  • Umfassende Entgiftung des Körpers
  • Verbesserung des Allgemeinzustandes
  • chronische Verstopfung, Darmträgheit
  • Blähungen
  • Allergien
  • Rheuma
  • Polyarthritis
  • Hautkrankheiten wie Neurodermitis
  • Colitis ulcerosa

2. Schröpfen

Die Schröpfbehandlung wird vorzugsweise am Rücken durchgeführt, weil über bestimmte Hautareale, die sogenannten Schröpfzonen, ist es möglich auch innere Organe gezielt zu beeinflussen.

Andere geeignete Körperstellen zum schröpfen finden sich am Bauch, im Brustbereich und an den Oberschenkeln. Hier werden die Schröpfgläser vor allem bei lokalen Beschwerden wie z.B. Asthma, Verdauungsstörungeneingesetzt.

Durch Schröpfen werden die Durchblutung und der Stoffwechsel verbessert, Muskelverspannungen beseitigt und Spasmen an inneren Organen gelöst, was einen schmerzlindernden Effekt hat.

Trockenes Schröpfen

Mit speziellen Schröpfgläsern wird ein Unterdruck auf vorher ausgesuchten Hautbezirken erzeugt. Die Gläser verbleiben 15-30 Minunuten auf der Haut und es entsteht ein gewollter Bluterguss, der langsam vom Körper labgebaut wird und damit einen Heilreiz darstellt. Dieses sogenannte trockene Schröpfen ist nicht schmerzhaft.

Trockenes Schröpfen wirkt: blutanziehend, ableitend, aktivierend und kräftigend.

Blutiges Schröpfen

Beim blutigen Schröpfen wird die haut vorher oberflächlich mit einer Lanzette angeritzt und dann werden die Schröpfgläser angesetzt. Durch den Unterdruck wird Blut in das Glas ausgeleitet; die Menge variiert zwischen 10 und 100 ml. Das blutige Schröpfen ist eine Hautreizung und kann in gewissen Sinn als lokaler Aderlass angesehen werden, weil es auch bei lokalen Abflussstörungeneingesetzt wird.

Blutiges Schröpfen wirkt: blutentziehend, ausleitend und entlastend.

Schröpfkopfmassage

Bei der Schröpfkopfmassage wird mit einem Gummiball luft aus einem Glas abgepumpt und dadurch ein Unterdruck erzeugt. Der Körper wird vorher mit einer Salbe oder einem Öl eingerieben, sodass er gut mit dem Saugglas bearbeitet werden kann (ca. 2-4 min), bis die zu behandelnde Stelle rötlich verfärbt ist.

Die Schröpfkopfmassage dient z.B. zur tiefen Lockerung der Muskulatur als Vorbereitug für andere Therapieverfahren.

Anwendungsgebiete des Schröpfens

  • akute und chronische Entzündungen
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Erkrankungen des Verdauungsapparates
  • Erkrankungen des Bewegungsappates
  • Schwächezustände, Müdigkeit
  • funktionelle Herzbeschwerden
  • Wechseljahresbeschwerden

3. Baunscheidtieren

Das Baunscheidtverfahren ist ein Heilverfahren, welches von Carl Baunscheidt (1809 - 1873) entwickelt wurde.

Mit einer stachelbesetzten Rolle wird eine zuvor desinfizierte und evtl. rasierte Hautregion meist am Rücken oder direkt über dem Bereich der betroffenen Organe gestichelt und anschließend mit einem reizenden Öl eingerieben. Dadurch bilden sich auf diesem Areal an den etwa 1 mm tiefen Einstichstellen ein mehr oder weniger starker Ausschlag mit Bläschen- oder Eiterpustelbildung, über die krank machende Substanzen und Schlacken aus dem Körper ausgeleitet werden.

 

Nach der Behandlung wird das gestichelte Hautareal meist warm, der Patient kann sich müde fühlen, weil der Körper mit seiner Reaktion beginnt und wie bei allen ausleitenden Verfahren ist reichliche Flüssigkeitszufuhr empfohlen, um die gewünschte Wirkung zu fördern.

Anwendungsmöglichkeiten

  • Anregung des Immunsystems
  • Anregung des Lymphstromes
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • Hals-Nasen-Ohrenbeschwerden
  • Störungen der Harn- und Geschlechtsorgane
  • akute und chronische Nervenreizungen
  • Migräne
  • rheumatische Beschwerden
  • hormonelle Systemstörungen
  • Depression